Sieh diesen Text als Leitfaden und nutze die Bereiche, die du für dich stimmig findest 🙂
Auf deiner „Über mich“-Seite entsteht oft der erste stille Dialog zwischen dir und dem User. Hier entscheidet sich häufig, ob sich jemand gesehen, verstanden und sicher fühlt – oder ob er gleich wieder geht.
Ich gehe hier mal ein paar Punkte durch:
1. Weg von der Heldenreise – hin zur geteilten Menschlichkeit
Viele Ratgeber empfehlen, auf deiner About-Seite eine Art Heldengeschichte zu erzählen:
„Ich war pleite, verzweifelt, habe XY entdeckt und bin jetzt reich, glücklich und erfolgreich.“
Doch für Menschen, die im therapeutischen, beratenden oder kreativen Bereich arbeiten, wirkt das oft wie eine künstliche Dramaturgie. Dein Weg war vielleicht gar nicht so linear. Oder du möchtest schlicht nicht dein ganzes Privatleben ausbreiten.
Im Anti-Marketing geht es nicht darum, dich als Held zu inszenieren. Sondern darum, deine Geschichte menschlich zu erzählen. Brich die Fassade. Zeig Brüche, Zweifel, Lernwege. Zeig auch, was du noch immer am Lernen bist. Das schafft Nähe und Vertrauen – und nimmt Druck raus.
2. Authentisch heißt nicht: alles erzählen
Viele glauben, „authentisch“ bedeute, alles zu teilen. Doch Authentizität heißt vor allem: das teilen, was für die Verbindung wichtig ist.
- Teile, was deine Haltung geprägt hat.
- Sprich über Werte, die dir wichtig sind.
- Zeig, wie du arbeitest und was Menschen bei dir erwartet.
- Aber du musst nicht jede private Geschichte erzählen, die dich bewegt hat.
Es geht darum, einen echten Eindruck zu vermitteln – ohne dich zu entblößen.
3. Statt „Ich bin…“ lieber: „Ich glaube…“
Klassische About-Seiten lesen sich oft wie ein Lebenslauf:
„Ich bin Heilpraktikerin seit 2005, habe an der XY-Akademie gelernt, mache dies und das…“
Das kann wichtig sein – doch im Anti-Marketing darfst du einen anderen Ansatz wählen. Menschen wollen nicht nur wissen, wer du bist, sondern wofür du stehst.
Ein Beispiel:
Statt: „Ich bin Coach für Achtsamkeit.“
Besser: „Ich glaube, dass Achtsamkeit kein Tool ist, sondern eine Haltung, die alles verändert.“
Das zeigt deine innere Haltung. Und das ist oft viel verbindender als bloße Fakten.
4. Räume schaffen, keine Rollen spielen
Durch starke Empathie kann schnell eine intensive Verbindung zu anderen aufgebaut werden. Das Gegenüber könnte sich dadurch sehr berührt und gesehen fühlen und unter Umständen diese Nähe als sehr persönlich einordnen und starke Gefühle entwickeln. Für dich als Therapeut, Coach oder Berater ist diese Nähe und diese Art zu fühlen „normal“, und du siehst für dich vielleicht keine besondere Beziehung darin.
Doch auf deiner About-Seite ist es wichtig, einen sicheren Raum zu schaffen. Klar zu zeigen:
- wo deine Grenzen liegen
- was du anbietest – und was nicht
- für wen dein Angebot geeignet ist
- und für wen vielleicht nicht
Das ist Anti-Marketing in Reinkultur: keine falschen Versprechen, keine Manipulation.
5. Weniger „ich“, mehr „wir“
Im klassischen Marketing dreht sich die About-Seite oft um das Ego:
„Ich bin… ich habe… ich habe erreicht…“
Im Anti-Marketing darf die Seite mehr ein Dialog-Angebot sein:
„Vielleicht kennst du das…“
„Mir geht es so, dass…“
„Ich möchte gemeinsam mit dir…“
So fühlt sich dein Gegenüber nicht bloß als Konsument, sondern als Mensch, der gesehen wird.
6. Zeig deine Haltung – nicht nur dein Handwerk
Viele helfen wollen Menschen, weil sie etwas erlebt haben. Eine tiefe Einsicht. Eine Wertehaltung. Diese Haltung gehört unbedingt auf deine About-Seite.
- Wofür stehst du?
- Was ist dir heilig?
- Was würdest du niemals tun, nur um Kunden zu gewinnen?
- Was macht deine Arbeit für dich sinnvoll?
Diese Fragen beantworten oft viel mehr als jede Aufzählung von Ausbildungen.
7. Bring es auf den Punkt
Auch im Anti-Marketing gilt: Menschen scannen Webseiten. Eine ellenlange Lebensgeschichte liest selten jemand ganz.
Mein Tipp:
- Starte mit ein paar starken Sätzen, die dein Warum zeigen.
- Danach darf es Details geben – aber nur, wenn sie Mehrwert haben.
- Arbeite mit Absätzen, Zwischenüberschriften und vielleicht auch kleinen Zitaten, die deine Haltung auf einen Blick zeigen.
Beispiel für einen Einstieg im Anti-Marketing-Stil
Vielleicht glaubst du, du müsstest laut werden, um Menschen zu erreichen. Doch ich glaube: Menschen hören dir zu, wenn du aus deinem Herzen sprichst.
Mein Name ist Heiko. Ich begleite Menschen, die ihre Berufung leben wollen, aber sich oft schwer damit tun, sichtbar zu werden. Ohne Tricks. Ohne laute Methoden. Sondern auf eine Weise, die sich für sie selbst richtig anfühlt.
Auf dieser Seite findest du mehr über meinen Weg, meine Werte und darüber, was du bei mir erwarten kannst – und was nicht.
Fazit
Deine About-Seite ist kein reiner Steckbrief. Sie ist dein erster, stiller Raum der Begegnung.
Im Anti-Marketing geht es dabei nicht um Perfektion oder Hochglanz. Sondern um Echtheit, Klarheit – und die Einladung, sich wirklich zu begegnen.
Magst du mir erzählen, was du selbst auf deiner About-Seite zeigen willst? Oder welche Fragen dich gerade beschäftigen? Schreib mir gern – ich freue mich darauf, dich kennenzulernen.